Warum Psychotherapie?

Wir alle kennen Lebenskrisen. Sie gehören zum menschlichen Dasein dazu und lassen uns i.d.R. persönlich wachsen und reifen. Aus unterschiedlichsten Gründen kann es jedoch sein, dass wir uns einer Herausforderung im Leben nicht mehr gewachsen fühlen und sich ein inneres, seelisches Gleichgewicht von selbst nicht mehr einstellt.

Statt aktives Bewältigen und persönliches Wachstum macht sich Stagnation breit und Gefühle der Ohnmacht, Resignation, Hilf- und Orientierungslosigkeit oder auch Wut, Angst und Einsamkeit beherrschen uns zusehends. Hinzu kommen häufig auch weitere Symptome, die von Konzentrationsstörungen, andauernden Beziehungsproblemen über Alkohol-/ Medikamentenmissbrauch bis hin zu körperlichen Beschwerden wie Schlafstörungen, Schwindel oder chronischen Schmerzen und Verspannungen reichen.

In solchen Situationen kann Psychotherapie sehr hilfreich sein, um die aktuellen Schwierigkeiten und deren Ursachen mit einem neutralen und professionellem Gegenüber anzuschauen, anzunehmen und Lösungen zu entwickeln.

In einer Psychotherapie stehen Sie als Mensch im Mittelpunkt, und zwar so wie Sie sind – ohne Bedingungen, ohne bewertet zu werden oder etwas leisten zu müssen. Sie dürfen so sein, wie Sie sind – mit all Ihren Sorgen, Nöten, Stärken und Schwächen. Als Heilpraktiker für Psychotherapie biete ich Ihnen dafür den sicheren und geschützten Rahmen, damit eine „Heilung der Seele“ sowie persönliche Weiterentwicklung und Reifung gelingt. Als Heilpraktiker für Psychotherapie unterliege ich übrigens der ärztlichen Schweigepflicht.




EIN GESPRÄCH IST EINE BRÜCKE, DIE MENSCHEN VERBINDET.
(V. Harmgardt)

Humanistische Gesprächspsychotherapie

Bei der Gesprächspsychotherapie werden die therapeutisch relevanten Themen im Rahmen eines Gesprächs zwischen Patient/Patientin und Therapeut besprochen. Ein entscheidender Unterschied zum Alltagsgespräch ist dabei u.a., dass Sie keinerlei Befürchtungen haben müssen, bewertet zu werden oder etwas „Falsches oder Dummes“ zu sagen. Als Therapeut sitze ich Ihnen neutral, aber mit bedingungslosem Interesse und Wertschätzung für Ihre Person und Ihren Sorgen und Nöten gegenüber.

Die Gesprächstherapie basiert auf einem humanistischen Menschenbild. Danach besitzt jeder Mensch einen Wunsch nach Selbstaktualisierung, d.h. jeder Mensch strebt nach persönlichem Wachstum und Reifung. Die entsprechenden Ressourcen sind ebenfalls in jedem Menschen angelegt. Im Rahmen der Gesprächstherapie geht es nun darum zu entdecken, welcher Entwicklungsschritt für Sie ansteht, was diese Entwicklung blockiert, um dann die entsprechenden individuellen Lösungen und Ressourcen zu aktivieren.

Es ist leichter zum mars vorzudringen, als zu sich selbst.
(C.G. Jung)

Tiefenpsychologisch fundierte Therapie

Wir sind die Summe unserer Erfahrungen. Sie lassen uns so sein, wie wir sind – wie wir kommunizieren, unsere Beziehungen gestalten, was uns Freude und was uns Kummer bereitet. Da wir ständig neue Erfahrungen machen, verändern auch wir uns ständig und damit unsere Sicht auf die Welt.

Aus der Entwicklungspsychologie ist bekannt, dass gerade Erfahrungen in der frühen Kindheit einen sehr prägenden Einfluss auf unsere Persönlichkeit haben, sogar so sehr, dass wir viele der damals erfolgreich gelernten Verhaltensmuster und Bewältigungsstrategien unbewusst auch noch heute anwenden.

Beispiel:
Als Kind habe ich gelernt, dass ich Erwachsenen keine Widerworte zu geben habe, ansonsten gab es Sanktionen. Heute habe ich das Gefühl, dass mich meine Umwelt (Chefs, Kollegen, Partner) ständig ausnutzt, da ich zu gutmütig bin und nicht „Nein“ sagen kann.

Diese Erfahrungen und Muster aus der Kindheit sind uns heute nicht mehr bewusst, aber wir erleben die Konsequenzen und empfinden einen Leidensdruck, wie im einfachen Beispiel geschildert. Diese Dynamiken sind unbewusst und wir verstehen verständlicherweise nicht, worin die Ursache für unser aktuelles Leid liegt oder was wir effektiv dagegen tun können. Sie bilden dann den Nährboden für langen emotionalen und psychischen Leidensdruck und Kompensationsstrategien wie Alkohol, Beziehungsprobleme/Affären, Überarbeitung, teure Hobbies, sozialer Rückzug etc.

Die tiefenpsychologisch fundierte Therapie verfolgt im ersten Schritt das Ziel, die relevanten unbewussten Muster und Dynamiken bewusst zu machen (Erkennen); sie anschließend im damaligen Kontext zu verstehen und emotional nachzuvollziehen (Akzeptanz) und sie anschließend als einen bewussten Teil der eigenen Persönlichkeit und des Verhaltens zu nutzen (Integration).

Damit verlieren diese Muster und Dynamiken ihre unbewusste Macht über uns und unser Verhalten: Wir sind wieder „Herr/Frau im eigenen Hause“ und nicht von alten Mustern getrieben. So kann das Leiden ein Ende finden, wir können Frieden schließen mit uns und unserer Umwelt und zu mehr Gelassenheit finden. Die neuen Selbsterkenntnisse stehen uns als nun bewusster Teil unserer gereiften Persönlichkeit zur Verfügung (Im Beispiel: Ich kann heute angemessen „Nein“ sagen, muss es aber nicht).

Im Rahmen einer Psychotherapie sollte es gelingen, einen zunehmend realistischen Blick auf uns selbst und unsere individuelle Geschichte zu werfen, Stärken und Schwächen anzuerkennen und so zu einer im Wortsinne selbstbewussten Persönlichkeit zu reifen.

Eine Einsicht kann man gewinnen, aber nicht kommunizieren.
(Aus dem zen)

Achtsamkeit

Achtsamkeit ist in aller Munde. Nachdem der Nutzen von Meditation, Yoga, Taiji und Co. wissenschaftlich nachgewiesen wurde, finden solche Verfahren vermehrt auch innerhalb der Psychotherapie Anwendung. Als prominentestes Beispiel mag die von Jon Kabat-Zinn entwickelte Methode des Mindfulness-Based-Stress Reduction (MBSR) gelten, deren Variation MBCT auch bei der Behandlung und Prophylaxe von Depressionen eingesetzt wird.

Eine Psychotherapie bedeutet immer auch Selbstreflexion und Entdecken der eigenen Möglichkeiten und Grenzen. Um diese zu erkennen und im Alltag zu spüren, ist Achtsamkeit wichtig.

Ich selbst praktiziere seit über 20 Jahren Taiji, Qi Gong und Meditation und unterrichte seit vielen Jahren. Meine Erfahrungen in diesem Bereich lasse ich bei Bedarf und bei Interesse in die therapeutische Arbeit einfließen.